Michael Gebauer bei der Montage des Verbissschutzes © Michael Schlitt

Bei einer Pflanzaktion in Ostritz wurde eine neue Lösung für den Schutz junger Forstpflanzen erprobt. Der Einzelschutz aus heimischem, naturbelassenem Holz könnte eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Verbissschutz sein.

Der Holzkörper soll junge Bäume vor Wildverbiss und extremen Witterungsbedingungen schützen. Wir haben allerdings Verbiss-Schäden an einigen Zweigen festgestellt, die aus dem Holzkörper herausragen. Auch müsste noch geprüft werden, ob und wie der Verbiss erfolgen wird, wenn die Jungpflanzen aus dem 1,20 Meter hohen Holzgerüst nach oben wachsen.

Dank seiner Konstruktion soll er nach Herstellerangaben selbst orkanartigem Wind widerstehen. Gleichzeitig sorgt die offene Bauweise für ausreichend Licht und Belüftung – als Schutz gegen Verpilzung, Überhitzung und Schädlingsbefall.

Die Montage erfolgt innerhalb von weniger als zwei Minuten: Das Holzgerüst wird um die Pflanze gefaltet und mit integrierten Fixierfäden am Pflanzstab befestigt. Durch das natürliche Material ist eine spätere Entsorgung überflüssig – der Einzelschutz verrottet vollständig vor Ort. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern schont auch Ressourcen. Möglich ist aber auch die mehrfache Verwendung des Holzgerüstes. Dieses unterstützt zudem das Höhenwachstum der jungen Pflanzen. Seitentrieben wird das Durchwachsen ermöglicht, gleichzeitig kann gezieltes Abasten das Längenwachstum der Pflanzen fördern.

Dieser Einzelbaumschutz hat uns zunächst durch Umweltfreundlichkeit und einen simplen Aufbau überzeugt. Ein finales Fazit zur Wirksamkeit im Vergleich mit anderen Verbissschutzmaßnahmen wie der Zäunung steht allerdings noch aus. Konkretere Aussagen dazu sind, auf Basis regelmäßiger Kontrollen der Jungpflanzen, erst in einigen Jahren zu erwarten.